greak antiquity 3000 bc - 100 ad | Griechische Antike

In Griechenland prägen zwischen 3000 vor Christus und 100 nach Christus mehrere Epochen die Kultur der Zeit. Die minoische Phase ist eine erste Hochkultur, die sich auf Kreta entwickelt. Ihr folgt die mykenische Zeit. Nach dem Ende der Perserkriege bricht das goldene Zeitalter – die Blütezeit der Kunst – des klassischen Griechenland an, bei dem Athen die Führungsrolle übernimmt. Die Herrschaft Alexander des Großen prägt den hellenistischen Stil, der bis 100 nach Christus anhält und vom römischen Stil übernommen wird.

Griechisch – Minoisch

Im 3. Jahrtausend v. Chr. entwickelt sich auf der Insel Kreta die erste Hochkultur Europas. Nach dem mythischen König Minos bezeichnet man die Zeit als minoische. Kreta gelangt durch den Handel im östlichen Mittelmeer zu großem Reichtum. Aus der 1. Hälfte des 2. Jahrtausends v. Chr. stammt eine neue Technik der minoischen Goldschmiedekunst: Schmuckstücke werden in offenen Formen gegossen und mit Filigran- und Granulationstechnik verziert. Mit Sand gefüllte Goldperlen formen so Spiralen, Muscheln, Blüten und Insekten. Auch glatte Goldblech- wie Treibarbeiten werden hergestellt, ebenso Gravuren für Siegelringe, farbige Einlege- und einfache Emailarbeiten.

Um 2500 v. Chr. entsteht das sagenumwobene Troja als Fürstensitz. Wohl aus dieser Zeit stammt der „Schatz des Priamos“, 1873 von Heinrich Schliemann entdeckt. Der legendäre Schmuckfund umfasst aus Goldplättchen zusammengesetzte Diademe, Kettenglieder, Spiralringe, die das Haar schmückten und goldene Ohrringe. Die Stücke sind in Treibarbeit hergestellt und lassen auf eine hoch entwickelte Goldschmiedekunst schließen, wie die gefundenen Rohmetalle Gold, Silber, Kupfer und Zinn, auch auf reiche Handelsverbindungen Rückschlüsse zulassen.

Griechisch – Mykenisch

Auf dem griechischen Festland breitet sich ab 1400 v. Chr. die mykenische Kultur aus. Viele auf Kreta entwickelte Schmuckherstellungstechniken geraten lange Zeit in Vergessenheit. Es findet nun vermehrt die vorderasiatische polychrome Einlegetechnik Anwendung. Besonders verbreitet sind daneben einfache Goldblecharbeiten mit gestempelten Mustern. Seit Zerschlagung der spätmykenischen Kultur Mitte des 7. Jahrhunderts v. Chr. durch die von Norden her eindringenden Dorer, entwickelt sich auf dem griechischen Festland ein „geometrischer Stil“, der sich in einer rein ornamentalen Malerei, in flächenhafter Reliefkunst und in kleinfigürlichen Sinnbildern präsentiert.

Klassisch/Hellenistisch

In der griechischen Kunst spielt die Goldschmiedekunst lange eine eher untergeordnete Rolle. Durch den Mangel an Gold ist die Schmuckherstellung stark eingeschränkt. Ein neues Zeitalter läutet die Klassik ein, beginnend mit dem Sieg Alexanders des Großen über den Perserkönig Darius. Unmengen von Gold fließen nun aus den Eroberungen Ägyptens und Westasiens nach Griechenland. Auch neue Schmucksteine, Formen und Techniken werden importiert. Aus der Zeit zwischen dem 5. und 2. Jahrhundert v. Chr. ist eine Fülle von Goldschmuck erhalten. Die Vielfalt der Motive und Plastizität der einzelnen Elemente, handwerkliches Können und Beherrschen des Metalls zeigen ein hervorragendes Niveau antiker Goldschmiedekunst. In erster Linie wird Gold verarbeitet, Edelsteine spielen zunächst, außer bei Fingerringen, eine untergeordnete Rolle. Erst im Späthellenismus, also im Übergang zur römischen Zeit, finden sich verstärkt Edelsteine und Glaspasten. Die vornehme Dame trägt zur Zeit Alexanders des Großen Diadem, Armbänder, Gürtel, Halskette, Ringe und Haarnetze aus Gold. Seit dem Ende des 4. Jahrhunderts findet sich die Verarbeitung von Granaten. Unter persischem Einfluss sind polychrome Elemente beliebt. Charakteristisch sind Filigran, florale Motive wie Rosetten, figürliche Anhänger und Herkulesknoten. Die Technik der Schmucksteingravur wie auch der Steinschneidekunst wird verfeinert und weiterentwickelt. Kameen und Gemmen sind neu in der hellenistischen Periode und werden gerne als Ring getragen.
Mit dem Tod Alexanders 323 v. Chr. zerfällt die Einheit seines Reiches in verschiedene autonome Königreiche im östlichen Mittelmeerraum und in Vorderasien. Damit beginnt aber auch die weltweite Ausbreitung griechischer Kunst, die bis in die Römerzeit fortwirkt.