regency style 1800 - 1820 | REGENCY STIL
Der Prinz von Wales übernimmt 1811 für seinen in geistige Umnachtung verfallenen Vater, George III., die Regentschaftbevor er als König George IV. von 1820 bis zu seinem Tod 1830 regiert. Diese Zeit bezeichnet man in England und Irland als Regency. Es ist eine Epoche starker sozialer, politischer und stilistischer Veränderungen. Nicht nur neue Maschinen zum Stanzen, Hobeln oder Sägen, sonder auch neue Werkstoffe werden entwickelt wie etwa Gusseisen, oder Sheffield Plate. Dies verändert Arbeitsprozesse und bringt eine Mechanisierung des Handwerks. Die frühe Industrialisierung verändert Kunst und Mode nachhaltig.
Es ist die Zeit John Soanes, Lord Byrons, Jane Austens, Angelika Kauffmanns, Thomas Lawrence, John Flaxmans und die Blütezeit des englischen Dandytums, bekannt durch Beau Brummel. Ägypten macht sich vom Osmanischen Reich unabhängig. Der Freiheitskampf Griechenlands gegen die Türken 1821 – 1829 wird europaweit idealisiert und unterstützt. Er löst erneut eine Begeisterung für die griechische Antike aus.
Das Regency steht unter dem Einfluss des Diréctoire sowie des Empire. Als Zierformen erfreuen sich ägyptische Motive und Chonoiserien großer Beliebtheit. Der Regency Stil ist außerdem geprägt von einem stilistischen Eklektizismus in der Wiederentdeckung der Griechischen Kunst. Das Greek Revival, bei dem auch griechische Architekturelemente im Schmuck verwendet werden, hält sich in England als Form des Klassizismus bis 1840, in Nordamerika Jahrzehnte länger. Namhaft ist das Regency-Silver, das für massive Silberarbeiten der Zeit steht und ebenfalls antike Vorbilder hat. Der Regency Stil markiert den Übergang zum eigentlichen Historismus in England, der Viktorianischen Zeit.