Després Jean
Jean Desprès (1889 – 1980)
Among the most radical and pioneering designers of French avant-garde jewellery is Jean Desprès.
His futuristic machine style jewellery is a significant contribution to Art Déco work and reflects the enthusiasm for the technology of his time.
Jean Després is a French silversmith most famously known for his architectural pieces, including the bijoux moteurs – engine jewellery – where pieces are heavily inspired by the Futurist movement that glorifies machinery. Born in 1889, Després spends his childhood in Avallon, where his parents run a successful business selling jewellery and objets d’art from their shop. Jean is only 14 years old when he leaves his family home to begin a silversmith apprenticeship in Paris, where he spends his evenings attending various drawing classes.
With the start of the First World War in 1914, Jean has to cut his apprenticeship short and works as an army messenger. In 1917 he joins the air force as a mechanic, but after his prodigious graphic skills are noticed he is made a draughtsman. This period will have a huge effect on his later career.
After the war ends, Després returns to his childhood home in Avallon to take over the running of the shop. He installs a workshop so he can work on his own solo projects when the shop is closed. Although Jean remains in Avallon, he contributes his pieces to many exhibitions, where they eventually appear under his own name from 1928.
Després works mainly with silver, which resonates well with the white jewellery trends in the 1930s and remains affordable in the economic crisis of the period, during which he also uses pewter. He also uses semi-precious materials, such as turquoise, coral and onyx to inject some colour into his creations. Després also collaborates with other artists, most noticeably Étienne Cornault, with whom he produces bijoux glaces – glass jewellery. In addition to jewellery pieces, Després produces tableware items and various objets d’art.
A notorious workaholic, Després does not take on any apprentices, believing that their skill and work ethic would never match his own. Consequently, Després requests that his shop be closed before his death in 1980. No more of his pieces were produced after that time.
Jean Desprès 1889 – 1980
Zu den radikalsten und bahnbrechenden Gestaltern der französischen Schmuck-Avantgarde zählt Jean Desprès. Sein futuritisch anmutender „Maschinenschmuck“ ist ein bedeutender Beitrag zum Art-Déco Schmuck und spiegelt die Technikbegeisterung seiner Zeit wieder.
1889 in Avallon geboren, verlässt Desprès mit 14 Jahren sein Elternhaus, um in Paris eine Lehre als Silberschmied zu absolvieren und Abendklassen im Zeichnen zu belegen. In diesen Lehrjahren bewegt er sich im Künstlerviertel Montmartre und trifft die surrealistischen Maler De Chirico, Modigliani, Soutine und Vlamick, die ihn stark beeinflussen. Mit dem Kubisten Georges Braques verbindet ihn eine enge Freundschaft. Seine Ausbildung wird 1914 durch den Beginn des Ersten Weltkrieges unterbrochen. Jean dient zuerst als Botenjunge in der französischen Armee. 1917 kommt er als Mechaniker zur Airforce und wird wegen seiner herausragenden Zeichenkenntnisse zum Konstrukteur von Flugzeugmotoren. Seine Faszination für Mechanik und Maschinen ist in seinem späteren Schmuckgestalten deutlich zu erkennen. Nach Kriegsende kehrt Després in seine Heimatstadt zurück. 1920 richtet er sich eine Werkstatt ein und verwirklicht eigene Projekte in Silber. 1924 übernimmt er das Schmuckgeschäft der Eltern, startet seine Designerkarriere und nimmt regelmässig – noch anonym – an Ausstellungen teil, so auch an der Pariser Weltausstellung 1925. Seine Materialzusammenstellungen sind so ungewöhnlich und innovativ, dass der Salon d’Automne 1928 seine Stücke ablehnt. Després arbeitet vor allem in Silber, teilweise sogar in Zinn, mit Lack und benutzt Halbedelsteine wie Türkis, Onyx, Malachit oder Koralle. Sein unnachahmlicher vom Kubismus geprägter Stil soll zu akzeptablen Preisen verkauft werden.Von 1929 bis 1934 entwirft und entwickelt er zusammen mit dem Maler Etienne Cornault Glas-Schmuck. Die meist in Silber, teils auch in Email gearbeiteten Ringe, Broschen und Armbänder zeigen surrealistische Motive. Ab 1930 ist er bei den Pariser Ausstellungen im Louvre präsent und löst mit seinem Motoren-Schmuck einen Skandal aus. Diese Broschen, Ringe und Armbänder in Formen von Kurbelwellen und Getrieben sind der Höhepunkt seiner Tätigkeit. 1937 heiratet er die Künstlerin Simone Delattre. Ritter der Ehrenlegion wird er 1939. Neben Raymond Templier stellt er seine Silberarbeiten 1943 im Herbstsalon aus. 1958 gewinnt er auf der Brüsseler Weltausstellung die Goldmedaille. 1962 werden seine Arbeiten im Victoria and Albert Museum in London bei der Internationalen Ausstellung Modernen Schmucks neben Georges und Jean Fouquet gezeigt. Noch als 81 Jähriger überrascht Desprès weiterhin mit ungewöhnlichen Schmuckentwürfen für ungeschliffene Halbedelsteine. Seit 1977 arbeitet er nicht mehr und stirbt schwer krank drei Jahre später.
Der notorische „Workaholic“ fertigt alle Arbeiten selbst. Lehrlinge können seinen Ansprüchen nie genügen. Dieser Perfektionismus treibt ihn dazu, noch vor seinem Tod die Schliessung seiner Werkstatt zu verfügen. Nach 1980 dürfen keine Stücke mehr nach seinen Entwürfen hergestellt werden.