Fouquet
Fouquet (founded 1860)
Fouquet, Alphonse (1828 – 1911)
Fouquet, Georges (1862 – 1957)
Fouquet, Jean (1899 – 1994)
The success of the house of Fouquet is due not only to its Renaissance revival and Art Nouveau jewellery designed by the artist Alfons Mucha, but also to the avant-garde, strict geometric and decidedly expressive, opulent Art Déco creations from Jean Fouquet and his artist friends.
Georges Fouquet (1862-1957) begins his career working for his father Alphonse (1828-1811), a Parisian goldsmith and jeweller, who began training in his craft when he was only eleven. Fouquet is linked to both the Art Nouveau and Art Deco movements and possibly the most famous of the three Fouquets. His son Jean (1899-1961) becomes well known for his Art Deco designs.
George enjoys a fruitful collaboration with the artist Alphonse Mucha, who works as his designer for a variety of important commissions. Together they win a gold medal for their jewellery pieces at the Exposition Universelle in Paris in 1900.
Many of Fouquet’s earlier pieces favour enamel and coloured stones, and he becomes known as “The Father of Aquamarine” because of his fondness for that stone. Fouquet chooses to incorporate mythological symbols for much of his work, unlike many of the contemporary creators of Art Nouveau, who prefer the primitive side of nature as the focus for their pieces.
From the 1920s, Fouquet moves away from his Art Nouveau style inspired by nature and Japanese art, and adapts to the Art Deco movement, where he creates more geometric designs with Egyptian motifs. Some of his boldest pieces are designed by his son Jean, who works for him from 1925 to 1931.
Fouquet, gegründet 1860
Fouquet Alphonse 1828 – 1911
Fouquet Georges 1862 – 1957
Fouquet, Jean 1899 – 1994
Der Erfolg des Hauses Fouquet geht einerseits zurück auf sein Renaissance-Revival und den vom Jugendstil–Künstler Alfons Mucha entworfenen Art-Nouveau-Schmuck, andererseits auf die avantgardistischen, streng geometrischen und betont expressiven, üppigen Art-Déco-Kreationen von Jean Fouquet und seinen Künstlerfreunden.
Der Firmengründer Alphonse beginnt mit elf Jahren eine Lehre beim Pariser Juwelier Henri Meusnier. 1847 arbeitet er als Entwerfer für Pinard. 1860 eröffnet er den ersten eigenen Laden und verkauft den angesagten Neo-Klassizistischen archäologischen Schmuck, bevor er sich in den 1870er und 1880er Jahren auf Schmuck im Renaissance-Stil spezialisiert. Seine fantasievollen Entwürfe und Arbeiten mit Sphinxen, Drachen, Meerjungfrauen, Putten oder mythologischen Figuren sind atemberaubend schön. Zieselierungen, Emaillierungen und Diamanten schmücken seine Werke. Sein bevorzugter Stein ist der Aquamarin, weshalb er gerne als „Vater des Aquamarins“ tituliert wird. Er stellt 1878 auf der Pariser Weltausstellung aus, erhält die Goldmedaille und wird als lupenrein und fehlerlos arbeitender Goldschmied gefeiert. 1891 tritt Sohn Georges dem Unternehmen bei, das er 1895 übernimmt. Der unermüdliche Georges sucht nach neuen frischen Motiven und Formen. 1898 präsentiert er Schmuckstücke im Stil des Art Nouveau, aus Gold gefertigt, streng linear aufgebaut und mit Email, Horn, Opalen, Diamanten und Perlen versehen. Die großen Effekte der Werke mit ihrer besonderen Linienführung, zartkolorierten Emailles und feinen Texturen, zaubern Künstler wie Alfonse Mucha, Charles Desrosiers und Etienne Tourette für das Haus Fouquet. Mucha – der bis 1901 mit Georges zusammenarbeitet und auch die Innenausstattung der Schauräume kreirt – entwirft einige der legendären, theatralischen Schmuckobjekte, darunter das Schlangenarmband für die Schauspiekerin Sarah Bernhardt. Bis 1910 folgt Fouquet der Jugendstil-Mode, wenn auch in einer vom üblichen naturalistischen Art Nouveau Stil abstrahierten Form. 1919 beginnt Jean im Unternehmen mitzuarbeiten. Er führt geometrische Formen im Schmuck ein, lässt sich von japanischer und ägyptischer Kunst inspirieren. Zwischen 1919 und 1924 umfasst die Produktion des Hauses Fouquet vor allem Broschen in Fibelform, Armbänder, Ringe und eindrucksvolle Quastenanhänger an Seidenkordeln. Die Größe der Objekte nimmt immer mehr zu, transluzide und opake Steine werden kombiniert. Auf mattierten Bergkristallen leuchten Smaragde oder Saphire. Typisch ist für das Farbenspiel bei Fouquet sind außerdem Amethyste, Topase und Aquamarine. Jean zählt zu den Vorreitern des Art Déco und iniziiert 1925 die Exposition Internationale des Art Décoratifs in Paris. Er nimmt an vielen Ausstellungen mit eigenen Entwürfen teil. Ihm ist es zu verdanken, dass Fouquet zu den bedeutesten Juwelieren der Pariser Schmuckszene gehört. Bahnbrechende Stücke in extrem strengen Formen, in kühlen Materialien gefertigt, zeugen aus dieser Zeit. Ähnlich wie Cartier setzt sich Fouquet mit aktueller Mode auseinander und arbeitet mit Haut Couture-Häusern, etwa dem Haus Patou, zusammen.
1928 bricht Jean Fouquet komplett mit der traditionellen Juwelierskunst, ändert seinen strengen Stil und gründet mit gleichgesinnten Avantgardekünstlern die Union des Artistes Modernes. Seine neuen Formen sind abgerundet, überlagern sich, sind üppig und sind in der Anmutung futuristisch, nahezu surreal. Für das Haus Fouquet arbeiten nun hauptsächlich Künstler, keine klassisch ausgebildeten Schmuckdesigner mehr. Die enge Verzahnung mit verschiedenen Kunststilen der Zeit zeigt sich entsprechend in der Gestaltung des neuen Schmuckes. 1936 ist die Firma Fouquet bankrott und muss schließen. Jean arbeitet an diversen Künstlerprojekten weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwirft er nur noch wenig für Privatkunden. 1951 organisiert Jean Fouquet eine Ausstellung in der Gallerie Berheimer Jeune, um avangardistische, neue Strömungen in der Schmuckkunst vorzustellen. Ab 1952 hält er Vorlesungen an der Kunsthochschule.1958 erkrankt er, schafft es aber noch an der Brüsseler Weltausstellung teilzunehmen. Die große Würdigung seines Werkes in der Londoner Ausstellung über internationale moderne Schmuckkunst von 1890 – 1961, in der seine Arbeiten und einige seines Vaters präsentiert werden, kann er nicht mehr entgegennehmen.