Flato Paul

Flato Paul

Flato, Paul (1900 – 1999)

One of the most sparkling personalities among the American jewellers of the 20th century is Paul Flato. His jewellery designs – mostly tailored specifically to the tastes and the moods of Hollywood stars and extremely wealthy Americans – are as original and flamboyant as the creator himself.

 

 

Born in southwest Texas in 1900, Paul Flato becomes interested in jewellery as a young boy when he stumbles across local gypsies making necklaces from silver wire. At the age of twenty, Flato leaves his home for New York to be “a big fish in a big pond”.
After apprenticing with the jeweller Edmund Frisch for two years, Flato is able to go into business by himself, and rapidly establishes himself as a successful and charming jeweller. Even when America is thrown into financial turmoil with the 1930s Great Depression, Flato’s business still steadily provides jewellery to New York’s social elite.
Flato’s early business is particularly famous for natural pearls. Despite the growing popularity of semi-precious stones in the 1930s, Flato remains loyal to the diamond until he starts experimenting with materials such as sapphires, topaz and moonstone in the 1940s.
Harry Winston, then a diamond wholesaler, becomes a business acquaintance of Flato’s and provides him with numerous diamonds to sell, including the famous 125.65ct Jonker Diamond. Other important business associates include Elizabeth Arden, Fulco Verdura (who works for Flato before setting up on his own) and Millicent Rogers, the Standard Oil heiress and socialite. The late 1930s sees Flato’s next move to Hollywood, where he provides both on-set and personal jewels to movie actresses such as Ginger Rogers, Joan Crawford and Katharine Hepburn, and sets up a storefront on Sunset Boulevard.
Flato finally moves to Mexico in the late 1960s, where he opens a shop in the prestigious Zona Rosa district. Here, Flato draws on inspiration from Mexican culture and anthropology, creating large yellow gold collar necklaces and textured earrings and bracelets.
In 1999 he dies in his hometown at the age of 98.

Flato, Paul 1900 – 1999

Einer der schillerndsten Persönlichkeiten unter den amerikanischen Juwelieren des 20. Jahrhunderts ist Paul Flato. Seine Schmuckentwürfe – zugeschnitten auf den Geschmack und die Launen der Hollywoodstars und extrem wohlhabender Amerikaner – sind so originell und auffällig wie ihr Schöpfer selbst.

 

Der 1900 geborene Paul Flato wächst privilegiert in einer wohlhabenden deutschstämmigen Familie in Texas auf. Von Kindheit an ist er an die Welt der reichen Amerikaner, Freunde und Nachbarn der Familie, gewöhnt. Schon früh interessieren ihn Juwelen und Schmuckherstellung. 1920 geht der ambitionierte junge Flato an die Colombia University von New York. Das Wirtschaftsstudium bricht er ab und nimmt einen Job als Schmuck- und Uhrenverkäufer bei Edmund Frisch an. Seine exaltierte Art und die Leichtigkeit mit der er Beziehungen knüpfen kann, ermöglichen es ihm schnell, einen eigenen Salon in Manhattan zu eröffnen. Er gilt als erfolgreicher Experte für erlesene Naturperlen. Selbst als die USA unter der Großen Depression leidet, gelingt es Flato immer noch Schmuck an die New Yorker Elite zu verkaufen. Mit sicherem Instinkt für raffinierten Goldschmuck trifft er den extravaganten Geschmack der Amerikanerin und Mitte der 1930er ist er der High-Society-Juwelier schlechthin, der in der Welt seiner Kundschaft voll aufgeht. Er schaltet Werbung in den wichtigsten Magazinen wie Vogue und Harper’s Bazaar, besucht und veranstaltet Modeschauen, Wohltätigkeitsveranstaltungen oder Bälle.

Während sich in den 1930er Jahren Halbedelsteine wachsender Beliebtheit erfreuen, verarbeitet er weiterhin Diamanten. Erst in den 1940er Jahren beginnt er mit Farbsteinen, wie Saphir, Topas und Mondstein zu experimentieren. Sein Freund Harry Winston, zu dieser Zeit noch Edelsteinhändler, versorgt Flato mit Diamanten, die er in großen Sets verarbeitet oder gerne auch pressewirksam inszeniert. Er arbeitet mit drei Designern – darunter bis 1939 der junge Fulco di Verdura – zusammen, die alle auf unterschiedliche Stile spezialisiert sind. Doch jedes Stück erhält den letzten Schliff von ihm selbst. Egal, ob Statementschmuck in Platin und Brillianten, ob goldene, edelsteinbesetzteAnhänger in Schuh- oder Handform, Rosen- und Fliederzweigbroschen, oder gefühlvolle Motive mit I LOVE YOU Botschaft: in allen Stücken zeigt sich Flatos sprühende Lebensfreude. Mit seiner wichtigen Kundin, der Standard Oil Erbin Millicent Rogers, entwirft Flato die „Puffy Heart“-Brosche, die besetzt mit Rubinen, ein Verkaufsschlager ist. Angezogen vom Glamour, eröffnet Flato 1938 einen Laden auf dem Sunset Boulevard in Hollywood. Dass er für Filmaufnahmen mit Katherine Hepburn Schmuck zur Verfügung stellt, bringt neue, interessante Aufträge. Die nächsten Jahre verbringt er damit sagenumwogene Juwelen für Filmgöttinen wie Rita Hayworth, Greta Garbo und Marlene Dietrich zu kreieren. Sein abrupter Absturz schockiert die Gesellschaft. 1943 landet er wegen Betrügereien im Gefängnis. Wieder frei zieht er 1966 nach Mexiko und eröffnet 1970 ein Geschäft in der prestigeträchtigen Zona Rosa. Zwanzig Jahre bleibt er, kreiert und verkauft Schmuck, etwa große Kragencolliers, Armbänder und Ohrringe mit texturierten Oberflächen, inspiriert von mexikanischer Kulturgeschichte. Die letzten Lebensjahre verbringt Flato mit der Familie in Dallas und schreibt seine Memoiren: eine Geschichte voller Glamour, Intrigen und wunderschöner Kreationen.