etruscan 800 bc - 100 bc | Etruskisch

Seit etwa 800 vor Christus siedeln sich in der Toskana die Etrusker an, ein reiches Handelsvolk, das das Kunstschaffen in Mittelitalien bis 100 nach Christus nachhaltig prägt. Etrusker pflegen einen sehr eigenständigen Stil, der gleichsam orientalische und griechische Einflüsse erkennen lässt.

Die Goldschmiedekunst erreicht zwischen 700 und 400 einen Höhepunkt bei den Etruskern. Sie stellen die kunstvollsten Preziosen des Altertums her. Zusammen mit den zahlreichen, sich an orientalischen Mustern anlehnenden, dekorativen Elementen, erstaunt die Vielzahl der benutzten Metallbearbeitungstechniken. Die Etrusker perfektionieren die Granulations- und Filigrantechnik in einer nie wieder erreichten Form. Es handelt sich hierbei um eine Ziertechnik der Goldschmiedekunst, bei der oft nur staubkorngroße Metallkügelchen, sogenannte Granalien, in ornamentaler oder figuraler Anordnung, durch metallische Bindung auf Metalloberflächen befestigt werden. Die Granulationstechnik wird vor allem im 19. Jahrhundert vielfacht kopiert für viktorianische Schmuckstücke, unter anderem von Castellani und Giuliano, jedoch erst Johann Michael Wilm kann sie technisch perfekt wieder aufleben lassen.

 

Charakteristisch sind daneben auch Goldbleche mit Reihen aus Stempeln getriebener Tiere und Fabelwesen. Beliebte Schmuckformen sind große Gewandfibeln und -spangen,

Haar-Spiralen, Ohrringe wie auch Halsketten mit Goldanhängern oder Einlegearbeiten aus Karneol und Achat. Der typische Anhänger etruskischer Zeit ist hohl und wird als Behälter für Parfüm oder einen Schutzzauber verwendet. Als die Römer die Etrusker im 3. Jahrhundert v. Chr. besiegen, übernehmen sie diese Anhängerform. Außerdem trägt man breite Armreife, Ringe und Ohrringe.